Mitteilungen
Hallo und herzlich willkommen im Forum Kommunalpolitik!

Als Herausgeber des Rostocker Stadtmagazins "Stadtgespräche" haben wir den ehemaligen Bürgermeister von Passee im Landkreis Nordwestmecklenburg dazu ermutigt, seine Amtszeit aufzuschreiben. Adolf "Axel" Wittek hat dazu seine Erfahrungen mit der Verwaltung, den Landesministerien, lokalen Unternehmen und Flächeneigentümern aus mehr als 30 (ehrenamtlichen!) Bürgermeisterjahren kritisch reflektiert. Dabei wird ziemlich deutlich, welche gesellschaftlichen "Stellschrauben" es da so gibt. Aus diesem Buch haben wir Themen herausgestellt, die wir hier zur Diskussion stellen möchten.

Warum wir dieses Forum für wichtig erachten

In den letzten Wochen und Monaten reden alle über den ländlichen Raum. Darüber, was dort schiefläuft. Eine wichtige Frage, die wir uns auch gestellt haben. Aber eben auch die, wie man die Dinge dort verändern kann. Das wissen die am besten, die dort leben und lokalpolitische Verantwortung übernehmen. Das wäre eine große Chance, für konstruktives Nachdenken, zusammen und miteinander.


Daher laden wir die Lokalpolitiker und Lokalpolitikerinnen aus den Gemeinden von MV (und darüber hinaus) ein, eigene Erfahrungen hier zu teilen, um Lösungen zu überlegen und daraus ein gemeinsames Empfehlungspapier zu erarbeiten, das wir dann an die richtigen Adressen bringen. Dafür brauchen wir ihren Beitrag! Wo genau sehen Sie Veränderungsbedarfe?

Diskussionsschwerpunkte

Folgende Diskussionsschwerpunkte - die Sie auch im Menü anbei finden - haben wir (auf Grundlage des Buches) herausgestellt und bitten Sie, Ihre Erfahrungen bzw. Vorschläge hier zur Diskussion zu stellen:


1. Fehlende kommunale Selbstbestimmung (vor allem) kleiner Gemeinden >>> Zur Diskussion ...

2. Konflikte mit den übergeordneten Verwaltungen – oder einfach nur fehlende Unterstützung >>> Zur Diskussion ...

3. Wenige Entscheidungsspielräume – aber verantwortlich für Ergebnisse sein >>> Zur Diskussion

4. Selbst Bürgermeister ist man in kleine Gemeinden „nur“ im Ehrenamt >>> Zur Diskussion

5. Welche Beobachtungen können Sie noch beisteuern? >>> Zur Diskussion

Aktuelle Beiträge

Wir tragen die Verantwortung, sind aber im Grunde unmündig

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@G.P. . Gemeindevertreter Insel Rügen

Als Gemeindevertreter einer vom Tourismus geprägten Gemeinde auf Rügen erlebe ich leider regelmäßig, wie unsere Möglichkeiten zur Selbstbestimmung eingeschränkt werden. Entscheidungen, die eigentlich hier vor Ort getroffen werden müssten – etwa zu Tourismusentwicklung, Verkehrsanbindung oder dem Umgang mit dem Immobilienmarkt – werden uns durch landes- oder bundespolitische Vorgaben entzogen. Das führt dazu, dass wir kaum noch selbst über die Zukunft unseres Ortes bestimmen können. Dabei kennen wir die Bedürfnisse unserer Bürgerinnen und Bürger doch am besten. Gerade auf Rügen, wo Tourismus, Naturschutz und Lebensqualität in einem sehr sensiblen Gleichgewicht stehen, brauchen wir mehr Handlungsspielraum – nicht weniger. Um einige Beispiele zu nennen:


  1. Tourismuspolitik: Entscheidungen zur Bettenbegrenzung, Strandnutzung oder Infrastrukturförderung werden oft außerhalb der Gemeinde getroffen.
  2. Finanzielle Abhängigkeit: Die Gemeinde kann oft keine eigenständigen Investitionen tätigen, weil sie auf Fördermittel angewiesen ist, deren Bedingungen wenig Spielraum lassen.
  3. Bürokratie und Vorschriften: Starre gesetzliche Vorgaben verhindern oft pragmatische Lösungen vor Ort.
  4. Wohnungsbau und Zweitwohnsitze: Fehlende Möglichkeiten zur Regulierung von Ferienwohnungen führen zu einem Rückgang bezahlbaren Wohnraums für Einheimische.
  5. Naturschutz vs. Entwicklung: Entscheidungen zu Schutzgebieten oder Bauvorhaben werden oft ohne hinreichende Rücksprache mit der Gemeinde getroffen.



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06. Jul 2025
Forum > 1. Fehlende kommunale Selbstbestimmung

Gemeindevertretungen sind auch Feuerwehr, Hausmeister, Vermittler und Kummerkasten.

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@Herr L. . Gemeindevertreter (Landkreis Rostock)

Ich kann vieles unterschreiben, was Kolleginnen und Kollegen aus anderen Teilen des Landes in diesem Forum schreiben. Aber was bei uns im Landkreis Rostock besonders ins Gewicht fällt, ist die Überlagerung durch Bürokratie. Fast jede Entscheidung, ob Spielplatz, Bauantrag oder Fördermittel, zieht sich durch ein Geflecht aus Ämtern, Verordnungen und Vorschriften. Und am Ende fragt keiner die Behörde, sondern den Bürgermeister.

Dazu kommt: Wir stehen mitten in der Lebenswirklichkeit der Leute. Wenn die Straße kaputt ist, der Arzt fehlt oder die Kita keine Plätze hat, klingelt bei uns das Telefon. Man trägt die Sorgen der Menschen direkt mit nach Hause – ohne Verwaltungsapparat, ohne Sekretariat, oft sogar ohne Stellvertretung. Und trotzdem wird erwartet, dass wir funktionieren wie eine hauptamtliche Stadtspitze.



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06. Jul 2025
Forum > 5. Was braucht es sonst noch?

Wir sind kein Debattierklub – wir sind das Rückgrat der Demokratie auf dem Land.

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@N.N. . Gemeindevertreter aus Klützer Winkel

In unseren Gemeinden im Klützer Winkel geht es nicht um Parteitaktik oder Schlagzeilen – sondern ums Lösen konkreter Probleme. Wer sich hier engagiert, macht das meist neben dem Beruf, aus Heimatverbundenheit. Aber ganz ehrlich: Es wird immer schwerer, Menschen dafür zu begeistern. Warum? Weil der Aufwand groß ist, der Einfluss klein, und die Anerkennung oft ausbleibt. Es fehlt an einfachen Wegen zur Mitwirkung, an verständlicher Kommunikation, an flexiblen Strukturen – vor allem für Jüngere, Berufstätige oder Eltern.

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06. Jul 2025
Forum > 5. Was braucht es sonst noch?

Für einen Kulturwandel in der Kommunalpolitik

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@N.N. . Gemeindevertreter,

Es krankt nicht nur an Zeit und Geld – es krankt auch an Wertschätzung. Viele, die sich kommunal engagieren, fühlen sich allein gelassen: von der Verwaltung, von der Landespolitik, manchmal sogar von den eigenen Nachbarn. Oft fehlt der Rückhalt, gerade wenn es um schwierige Entscheidungen geht. Dazu kommt: Die politischen Debatten sind rauer geworden, der Ton aggressiver. Wer sich äußert, riskiert schnell Anfeindungen – gerade in sozialen Netzwerken. Das schreckt Menschen ab, die sich eigentlich einbringen wollen.



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06. Jul 2025
Forum > 5. Was braucht es sonst noch?

Teilzeitfreistellungen und Aufwandsentschädigungen sind der richtige Weg

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@N.N. . Gemeindevertreter, Insel Usedom

Daten aus einer ZEFIR-Studie zeigen, dass ehrenamtliche Bürgermeister:innen im Schnitt 20 Stunden pro Woche investieren, häufig den Hauptjob reduzieren (45 %) und nur 21 % ihre Rolle gut mit Beruf und Familie vereinen können. Bürokratie und fehlende öffentliche Rückendeckung entmutigen viele – nur 34 % streben eine Wiederkandidatur an, 27 % schließen sie aus. Das sind keine guten Voraussetzungen für zukünftiges ehrenamtliches Engagement im ländlichen Raum. Hinzu kommt: Die Anforderungen an uns sind viel umfangreicher geworden: Verwaltung, Organisation, Öffentlichkeitsarbeit – dazu kommen Dorf- und Vereinsleben. Gleichzeitig ist all das unbezahlt und neben dem Hauptberuf zu leisten. Das führt schnell an individuelle Belastungsgrenzen. Deshalb brauchen wir dringend neue Konzepte = siehe untenstehende Vorschläge. Nur so bleibt das Ehrenamt tragbar. Wenn wir das nicht regeln, bleibt am Ende das Ehrenamt unbesetzt – und unsere Gemeinden verlieren Lebensfähigkeit.

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06. Jul 2025
Forum > 4. Rein ehrenamtliche Tätigkeit

Mehr Gewicht für ländliche kommunalpolitische Stimmen

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@N.N. . Bürgermeister einer mecklenburger Gemeinde

Als Bürgermeister einer Gemeinde mit etwas mehr als tausend Einwohner werde ich immer wieder zur Verantwortung gezogen – von den Bürgerinnen und Bürgern, den Medien, manchmal auch von der Politik. Aber wenn es darum geht, wirklich mitzuentscheiden, wie Dinge laufen, sind uns oft die Hände gebunden. Das betrifft zentrale Fragen wie Schulstandorte, medizinische Versorgung, Straßensanierung oder ÖPNV. Die Entscheidungen darüber werden meist auf Kreis-, Landes- oder Bundesebene getroffen – doch die Folgen müssen wir hier vor Ort tragen. Die Bürger fragen uns: Warum wird der Bus eingestellt? Warum verfällt das Schulgebäude? Warum gibt es keine Ärzte mehr im Ort? – Und wir stehen da, ohne Einfluss, aber mit der ganzen Verantwortung. Das frustriert, macht Politikverdrossenheit, und es hemmt die Entwicklung unserer Region. Was wir brauchen, ist nicht mehr Bürokratie oder Kontrolle, sondern mehr Vertrauen in die kommunale Ebene, mehr Flexibilität bei Entscheidungen und eine faire Finanzierung, die uns erlaubt, auch wirklich zu gestalten. Wer uns die Verantwortung gibt, muss uns auch die Mittel und die Entscheidungsbefugnis geben. Alles andere ist Augenwischerei.

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06. Jul 2025
Forum > 3. Fehlende Entscheidungsspielräume

Mehr Vertrauen in unsere Kompetenz, mehr Mitsprache und schnellere Entscheidungen

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@N.N. . Gemeindevertreter auf dem Darß

Viele Entscheidungen, die unser tägliches Leben und unsere Entwicklung direkt betreffen, werden auf Kreis- oder Landesebene getroffen – oft ohne echte Rücksprache mit uns vor Ort. Besonders spürbar wird das beim Thema Naturschutz: Wir liegen im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, und selbstverständlich tragen wir den Schutz dieser einzigartigen Natur mit. Aber es kann nicht sein, dass wir als Gemeinde kaum noch planerischen oder wirtschaftlichen Handlungsspielraum haben, weil Vorgaben von außen jeden Spielraum einengen.

Hinzu kommt, dass die Kommunikationswege oft langwierig und wenig transparent sind. Wir brauchen keine neuen Vorschriften aus der Ferne, sondern partnerschaftliche Lösungen. Unsere Herausforderungen sind sehr spezifisch: Tourismus, Verkehr, Küstenschutz – da helfen standardisierte Verwaltungsentscheidungen oft wenig. Stattdessen wünschen wir uns mehr Vertrauen in unsere Kompetenz, mehr Mitsprache und schnellere Entscheidungen. Denn wir sind diejenigen, die die Folgen am Ende tragen – politisch, wirtschaftlich und sozial. Eine funktionierende Demokratie braucht starke Gemeinden, nicht überregulierte Bittsteller.

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06. Jul 2025
Forum > 2. Konflikte mit Kreis- und Landesebene

Ehrenamtliche Kommunalpolitiker stärken und entlasten

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@Christine G. . Kommunalpolitikerin in einer Gemeinde, Mecklenburger Seenplatte

Die Bürokratie ist enorm, und selbst kleine Projekte scheitern an übergeordneten Hürden. Die Gleichstellung kleiner Gemeinden mit großen Städten in der Verwaltungslogik wird unseren spezifischen Herausforderungen nicht gerecht. Unsere ehrenamtlichen Strukturen stoßen an ihre Grenzen, während die Aufgaben weiter zunehmen. Es fehlt an echter Mitsprache und an Vertrauen in die kommunale Kompetenz. Entscheidungen werden zentral gefällt, obwohl sie dezentral besser verstanden würden. Das demotiviert nicht nur uns als gewählte Vertreter, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger. Kommunale Selbstbestimmung muss wieder gestärkt werden – nicht nur auf dem Papier, sondern ganz konkret im Alltag. Nur so können wir unsere ländlichen Räume lebendig halten und gestalten.

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06. Jul 2025
Forum > 1. Fehlende kommunale Selbstbestimmung

Finanzielle Unabhängigkeit erhöhen, Bürokratie abbauen und mehr Mitgestaltung ermöglichen

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@N.N. . ehemaliger Bürgermeister aus einer Gemeinde in Vorpommern Greifswald

Wir hier in der Gemeinde (sie liegt in der Nähe der polnischen Grenze und gilt als besonders benachteiligt) wissen ganz genau, was unsere Orte brauchen – aber uns sind zu oft die Hände gebunden. Entscheidungen über Fördermittel, Investitionen oder den Umgang mit leerstehenden Gebäuden werden in Schwerin oder Berlin getroffen, nicht hier vor Ort. Das ist das Gegenteil von kommunaler Selbstbestimmung. Wir erleben täglich, dass wir gute Ideen haben – ob beim Aufbau nachhaltiger Tourismusangebote oder beim Erhalt von Schulen – aber sie scheitern an Vorgaben, die nicht zur Realität im ländlichen Raum passen. Wenn wir die Menschen in Vorpommern halten oder zurückholen wollen, dann müssen wir als Kommune handlungsfähig sein. Wir brauchen mehr Vertrauen, mehr Freiraum und eine verlässliche finanzielle Ausstattung. Sonst verwalten wir nur den Mangel.

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06. Jul 2025
Forum > 1. Fehlende kommunale Selbstbestimmung

Wir tragen die Verantwortung, sind aber im Grunde unmündig

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@G.P. . Gemeindevertreter Insel Rügen

Als Gemeindevertreter einer vom Tourismus geprägten Gemeinde auf Rügen erlebe ich leider regelmäßig, wie unsere Möglichkeiten zur Selbstbestimmung eingeschränkt werden. Entscheidungen, die eigentlich hier vor Ort getroffen werden müssten – etwa zu Tourismusentwicklung, Verkehrsanbindung oder dem Umgang mit dem Immobilienmarkt – werden uns durch landes- oder bundespolitische Vorgaben entzogen. Das führt dazu, dass wir kaum noch selbst über die Zukunft unseres Ortes bestimmen können. Dabei kennen wir die Bedürfnisse unserer Bürgerinnen und Bürger doch am besten. Gerade auf Rügen, wo Tourismus, Naturschutz und Lebensqualität in einem sehr sensiblen Gleichgewicht stehen, brauchen wir mehr Handlungsspielraum – nicht weniger. Um einige Beispiele zu nennen:


  1. Tourismuspolitik: Entscheidungen zur Bettenbegrenzung, Strandnutzung oder Infrastrukturförderung werden oft außerhalb der Gemeinde getroffen.
  2. Finanzielle Abhängigkeit: Die Gemeinde kann oft keine eigenständigen Investitionen tätigen, weil sie auf Fördermittel angewiesen ist, deren Bedingungen wenig Spielraum lassen.
  3. Bürokratie und Vorschriften: Starre gesetzliche Vorgaben verhindern oft pragmatische Lösungen vor Ort.
  4. Wohnungsbau und Zweitwohnsitze: Fehlende Möglichkeiten zur Regulierung von Ferienwohnungen führen zu einem Rückgang bezahlbaren Wohnraums für Einheimische.
  5. Naturschutz vs. Entwicklung: Entscheidungen zu Schutzgebieten oder Bauvorhaben werden oft ohne hinreichende Rücksprache mit der Gemeinde getroffen.



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06. Jul 2025
Forum > 1. Fehlende kommunale Selbstbestimmung

Wie sich der Verkauf eines Grundstücks seit dem Jahr 2019 zum Verwaltungsskandal zwischen dem Landkreis Nordwestmecklenburg und der Gemeinde Passee entwickelte

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@Tom . Redaktion "Stadtgespräche"

Eine detaillierte Zusammenstellung mit Kopien von Originaldokumenten von Adolf Wittek


Am 16. Oktober 2018 war der Verkauf des ehemaligen Haustierparks unter Dach und Fach und der Kaufpreis an die Gemeinde Passee überwiesen. Nur knapp zwei Wochen später, am 29. Oktober 2018, stellte Y.C.C. einen Bauantrag auf die Einrichtung von vier Wohnungen, in dem von ihm im Januar 2017 erworbenen Gebäude. Von einer Pension oder einem Hotel, die er bei seinem Kauf angeblich geplant hatte, war plötzlich keine Rede mehr. Und tatsächlich erteilte man ihm die Erlaubnis zur Wohnnutzung nur zwei Monate später, ohne dass man die Gemeinde informiert und ihre Zustimmung eingeholt hatte (was verwaltungsrechtlich erforderlich gewesen wäre).


Ich selbst erfuhr von dem ganzen Vorgang erst Anfang Januar 2019, als die erteilte Baugenehmigung zur Kenntnisnahme auf meinem Tisch lag. Nach dem Motto unterschreiben, lochen und abheften, glaubte man wohl, ich würde die Baugenehmigung nicht prüfen. Ich prüfte aber und beantragte sofort einen Termin bei der damaligen Landrätin, K. W., weil ich annahm, es würde sich hierbei um ein Missverständnis handeln. Das Treffen mit ihr fand am 23.Januar 2019 statt – pikanterweise in Anwesenheit der Justiziare R. N. und R. St. des Landkreises. Y.C.C., da er ja selbst Justitiar in eben dieser Verwaltung war, wurde telefonisch zugeschaltet. Damit saßen drei Justitiare einem kleinen Dorfbürgermeister gegenüber. Man teilte mir mit, dass der Antrag regulär gestellt worden sei. Dagegen stelle der von der Gemeinde erstellte Flächennutzungsplan für den Park nur eine Willensbekundung dar, die deutlich weniger verbindlich sei. Folglich sei dieser auch kein Hinderungsgrund für die geplante Wohnnutzung durch Herrn Y.C.C. Außerdem habe ja in dem Gebäude schon vorher Wohnen stattgefunden: Die psychosoziale Therapieeinrichtung mit den dort lebenden Klienten galt nun plötzlich nicht mehr als gewerbliche Nutzung, sondern als Wohnprojekt. Dass die Wohnungen im Außenbereich und in einem ehemals gewerblich genutzten Gebäude errichtet werden sollten, sah der Justitiar R. N. der Bauverwaltung des Landkreises Nordwestmecklenburg, als unwichtig an.


Ich bat daraufhin um eine unabhängige Prüfung des Vorgangs, ...


Weiterlesen können Sie im beiliegenden Dokument (PDF/12 MB)!



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07. Mar 2025
Forum > DOKUMENTE ZUM BUCH

Hinweis zu "Ein Bürgermeister zwischen den Stühlen" von Claus Wergin

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@Tom . Redaktion "Stadtgespräche"

Wie groß der Gesprächsbedarf in Bezug auf das Anliegen dieses Forums ist, wird auch daran deutlich, dass ein weiterer Bürgermeister aus M-V die Erfahrungen seiner Amtszeit in einem Buch verarbeitet. "Ein Bürgermeister zwischen den Stühlen" heißt die im Mai 2024 erschienene Veröffentlichung von Claus Wergin, der auf seine ehrenamtliche Bürgermeistertätigkeit in der Gemeinde Seehof zurückblickt: „Er beschreibt die Zusammenarbeit mit der Verwaltung, die demografische Situation in einer immer älter werdenden Gemeinde und stellt Überlegungen zur Transparenz und zur Bedeutung des Ehrenamts an“, heißt es in der Ankündigung des Verlags. Weitere Informationen zum Buch finden Sie unter www.wergin-mv.de 

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04. Nov 2024
Forum > AKTUELLES

Über die dienende Funktion von Verwaltungen

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@Claus Wergin . Bürgermeister Seehof

Um es gleich vorab zu sagen: Auch ich habe fast 30 Jahre in der Landesverwaltung gearbeitet und kenne die Innenseite und das Wesen der Verwaltung. Um so mehr war ich erstaunt, als ich nach meinem Ruhestand ehrenamtlicher Bürgermeister einer Gemeinde mit ca. 950 Einwohner*innen am Rande der Landeshauptstadt wurde und eine Amtsverwaltung vorfand, in der engagierte und kompetente Mitarbeiter*innen tätig waren, die für die 15 Amtsgemeinden nur das Beste wollten. Nun, sechs Jahre danach, hat mein Bild über die Verwaltung einige Risse bekommen. Am Engagement der Mitarbeiter*innen fehlt es bis heute nicht, aber der Fachkräftemangel trifft zunehmend auch die Verwaltungen unseres Landes. Die Zeit für notwendige Anleitung und Beratung der ehrenamtlich Tätigen in Gemeindevertretungen und Gremien ist auf ein Minimum zusammengeschmolzen. Ich habe zunehmend den Eindruck, die kommunalpolitischen Akteure in den Gemeinden sind nur unzureichend entscheidungsreif beraten und in die heutigen komplexen Sachverhalte eingeführt worden. Sie stimmen zunehmend über Beschlussvorlagen mit umfangreichen Begründungen und Anlagen ab, ohne den dahinter stehenden komplexen Sachverhalt umfassend durchdrungen und abgewogen zu haben und verlassen sich oft blindlinks auf das Votum der Verwaltung. Man denke hier nur an Regionalplanungen, Brandschutzbedarfspläne oder kommunale Wärmeplanungen.

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03. Nov 2024
Forum > 2. Konflikte mit Kreis- und Landesebene

Mehr Entscheidungsspielräume für die einzelnen Gemeinden

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@Adolf Wittek . ehemaliger Bürgermeister von Passee

„Das, was ich manchmal schon „Verwaltungsdiktatur“ nenne, ist umso ausgeprägter, je kleiner die Gemeinden werden. Dieses Traktieren mit Bestimmungen, Vorschriften und Auflagen sortiert jene Gemeinden aus, denen das Wissen und die Kapazitäten für den Umgang damit fehlen. Und dies wiederum vernichtet einen wichtigen Teil unserer kommunalen Selbstverwaltung, einen essentiellen Teil unserer Demokratie. Eine Stadt mit hinreichenden Ressourcen kann damit vielleicht noch umgehen – nicht aber eine ehrenamtliche Gemeindevertretung.

Auszug aus dem Buch "Ein Ehrenamt für Hartnäckige"

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03. Nov 2024
Forum > 1. Fehlende kommunale Selbstbestimmung

Das Buch ist erschienen – und kann hier heruntergeladen oder bestellt werden

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@Tom . Redaktion "Stadtgespräche"

Auf dieser Website dreht sich alles um ein Buch - den Rückblick Adolf Witteks auf drei Jahrzehnte ehrenamtliche Bürgermeistertätigkeit im ländlichen Raum. Um hier mitzudiskutieren, muss man das Buch nicht gelesen haben. Aber natürlich legen wir Ihnen eine Lektüre trotzdem wärmstens an Herz.


Sie können das Buch online lesen - dafür stellen wir es hier zum Download bereit – oder auch bei uns bestellen, um dann in Ruhe darin zu blättern. Das Bestellformular finden Sie hier. Dank einer freundlichen Förderung der Bundeszentrale für Politische Bildung ist dies bis auf Weiteres sogar kostenlos möglich.

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09. Oct 2024
Forum > AKTUELLES

Zum Warmwerden: NDR-Doku über Passee

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@Tom . Redaktion "Stadtgespräche"

Der NDR hat eine Dokumentation über den Fall Passee gedreht und darin die auch in unserem Buch beschriebenen Vorgänge aufgearbeitet und schreibt in seinem Text zum Film: "Wie viele Ostdeutsche haben auch die Menschen in Passee die Erfahrung gemacht, dass Marktwirtschaft, Demokratie und bundesdeutsche Verwaltung nicht automatisch das Beste für sie bedeuten. Doch viele Passeer sagen heute trotzdem: Es ist gerade eine gute Zeit für den Ort."


Der Film ist noch bis 2026 in der Mediathek verfügbar und unbedingt ansehenswert.

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09. Oct 2024
Forum > AKTUELLES

Zuschriften an die Gemeinde

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@Tom . Redaktion "Stadtgespräche"

Als Ergänzung zum Buch: Zuschriften von Menschen aus ganz Deutschland in Reaktion auf die Berichte der ARD über den „Fall Passee“ in den Jahren 1993 und 1994. Für besonders viel Resonanz, mehrheitlich in Form von Solidarisierungen mit der Gemeinde sorgte ein entsprechender Fernsehbericht.

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08. Oct 2024
Forum > DOKUMENTE ZUM BUCH
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