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Ehrenamtliche Kommunalpolitiker stärken und entlasten
@Christine G. . Kommunalpolitikerin in einer Gemeinde, Mecklenburger Seenplatte . %06. %b %2025

Die Bürokratie ist enorm, und selbst kleine Projekte scheitern an übergeordneten Hürden. Die Gleichstellung kleiner Gemeinden mit großen Städten in der Verwaltungslogik wird unseren spezifischen Herausforderungen nicht gerecht. Unsere ehrenamtlichen Strukturen stoßen an ihre Grenzen, während die Aufgaben weiter zunehmen. Es fehlt an echter Mitsprache und an Vertrauen in die kommunale Kompetenz. Entscheidungen werden zentral gefällt, obwohl sie dezentral besser verstanden würden. Das demotiviert nicht nur uns als gewählte Vertreter, sondern auch die Bürgerinnen und Bürger. Kommunale Selbstbestimmung muss wieder gestärkt werden – nicht nur auf dem Papier, sondern ganz konkret im Alltag. Nur so können wir unsere ländlichen Räume lebendig halten und gestalten.

Vorschläge zur Änderung:

Kleine Gemeinden benötigen eine solide finanzielle Basis, unabhängig von kurzfristigen Projektförderungen. Verwaltungsverfahren und Antragsprozesse sollten vereinfacht werden, besonders für kleine Gemeinden mit begrenzten personellen Ressourcen. Insbesondere bei Themen wie Schulnetzplanung, Wohnungsbau oder Infrastruktur braucht es wieder mehr kommunale Planungshoheit. Und der Ausbau digitaler Verwaltungsangebote kann Aufgaben vereinfachen und Zeit sparen. Ebenso wichtig finde ich aber, dass wir die ehrenamtlichen Gemeindevertreter durch Fortbildungen, Aufwandsentschädigungen oder Entlastung in ihrem Broterwerb unterstützen. Last but not least: Bei großen Infrastrukturprojekten oder regionalen Planungen sollte die Zustimmung der betroffenen Gemeinden verpflichtend eingeholt werden.

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