Forum > 4. Rein ehrenamtliche Tätigkeit

Selbst Bürgermeister ist man in kleine Gemeinden "nur" im Ehrenamt


Adolf Wittek erzählt, dass in seine Bürgermeistertätigkeit anfangs noch ein bezahlter Job war – wie der von Bürgermeistern in Städten auch. Seit Anfang der 1990er geschieht all das, was eben auch in Gemeinden zum Amt gehört, im Ehrenamt: Von der Verwaltungsarbeit bis zum Dorffest oder dem Geburtstagbesuch oder der Mitwirkung am Städte- und Gemeindetag. Oft ist es schwer, dies mit einer Erwerbstätigkeit zu vereinbaren. Braucht es hier neue Konzepte, andere Lösungen?

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@N.N. . Gemeindevertreter, Insel Usedom

Daten aus einer ZEFIR-Studie zeigen, dass ehrenamtliche Bürgermeister:innen im Schnitt 20 Stunden pro Woche investieren, häufig den Hauptjob reduzieren (45 %) und nur 21 % ihre Rolle gut mit Beruf und Familie vereinen können. Bürokratie und fehlende öffentliche Rückendeckung entmutigen viele – nur 34 % streben eine Wiederkandidatur an, 27 % schließen sie aus. Das sind keine guten Voraussetzungen für zukünftiges ehrenamtliches Engagement im ländlichen Raum. Hinzu kommt: Die Anforderungen an uns sind viel umfangreicher geworden: Verwaltung, Organisation, Öffentlichkeitsarbeit – dazu kommen Dorf- und Vereinsleben. Gleichzeitig ist all das unbezahlt und neben dem Hauptberuf zu leisten. Das führt schnell an individuelle Belastungsgrenzen. Deshalb brauchen wir dringend neue Konzepte = siehe untenstehende Vorschläge. Nur so bleibt das Ehrenamt tragbar. Wenn wir das nicht regeln, bleibt am Ende das Ehrenamt unbesetzt – und unsere Gemeinden verlieren Lebensfähigkeit.

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06. Jul 2025
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