
Ich kann vieles unterschreiben, was Kolleginnen und Kollegen aus anderen Teilen des Landes in diesem Forum schreiben. Aber was bei uns im Landkreis Rostock besonders ins Gewicht fällt, ist die Überlagerung durch Bürokratie. Fast jede Entscheidung, ob Spielplatz, Bauantrag oder Fördermittel, zieht sich durch ein Geflecht aus Ämtern, Verordnungen und Vorschriften. Und am Ende fragt keiner die Behörde, sondern den Bürgermeister.
Dazu kommt: Wir stehen mitten in der Lebenswirklichkeit der Leute. Wenn die Straße kaputt ist, der Arzt fehlt oder die Kita keine Plätze hat, klingelt bei uns das Telefon. Man trägt die Sorgen der Menschen direkt mit nach Hause – ohne Verwaltungsapparat, ohne Sekretariat, oft sogar ohne Stellvertretung. Und trotzdem wird erwartet, dass wir funktionieren wie eine hauptamtliche Stadtspitze.
Vorschläge zur Änderung:
Wenn die Politik wirklich will, dass sich weiter Menschen für dieses Amt finden, dann braucht es nicht nur Anerkennung, sondern verlässliche Unterstützung: zum Beispiel kommunale Servicestellen, digitale Hilfen, erfahrene Ansprechpartner – und im Zweifel auch Schutz vor Überlastung oder Anfeindung. Denn Ehrenamt funktioniert nur, wenn es auch menschengerecht ist. Nicht heldenhaft, sondern nachhaltig.
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