
Viele Entscheidungen, die unser tägliches Leben und unsere Entwicklung direkt betreffen, werden auf Kreis- oder Landesebene getroffen – oft ohne echte Rücksprache mit uns vor Ort. Besonders spürbar wird das beim Thema Naturschutz: Wir liegen im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, und selbstverständlich tragen wir den Schutz dieser einzigartigen Natur mit. Aber es kann nicht sein, dass wir als Gemeinde kaum noch planerischen oder wirtschaftlichen Handlungsspielraum haben, weil Vorgaben von außen jeden Spielraum einengen.
Hinzu kommt, dass die Kommunikationswege oft langwierig und wenig transparent sind. Wir brauchen keine neuen Vorschriften aus der Ferne, sondern partnerschaftliche Lösungen. Unsere Herausforderungen sind sehr spezifisch: Tourismus, Verkehr, Küstenschutz – da helfen standardisierte Verwaltungsentscheidungen oft wenig. Stattdessen wünschen wir uns mehr Vertrauen in unsere Kompetenz, mehr Mitsprache und schnellere Entscheidungen. Denn wir sind diejenigen, die die Folgen am Ende tragen – politisch, wirtschaftlich und sozial. Eine funktionierende Demokratie braucht starke Gemeinden, nicht überregulierte Bittsteller.
Vorschläge zur Änderung:
Wir sind kein Anhängsel der Landes- oder Bundespolitik – wir sind ein tragender Pfeiler der Demokratie. Wenn Berlin und Schwerin wirklich einen starken ländlichen Raum wollen, dann müssen sie auch die Kraft und Vielfalt der Kommunen ernst nehmen.Respekt und Vertrauen in die kommunale Ebene. Wir vor Ort wissen oft sehr genau, was unsere Region braucht – doch uns fehlt der Handlungsspielraum. Mein erster Wunsch ist daher: Weniger Zentralisierung und mehr echte Selbstverwaltung. Die Gemeinden müssen eigenständig entscheiden können, ohne ständig Genehmigungen oder Ausnahmen beantragen zu müssen. Außerdem wünsche ich mir, dass die Gesetzgebung ländliche Realitäten stärker berücksichtigt. Ob Baugesetzbuch, Energiepolitik oder Tourismusregeln – oft sind sie auf Großstädte ausgerichtet und lassen die Bedürfnisse kleiner Küstengemeinden wie unserer außen vor.
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