Forum > 5. Was braucht es sonst noch?

Welche Beobachtungen können Sie noch beisteuern?


Woran krankt es sonst noch? Was braucht es außerdem, damit eine Mitwirkung in Gemeindevertretungen u.ä. wieder attraktiver wird, mehr Freude bereitet? Aber dabei trotzdem die Demokratie stärkt?

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Gemeindevertretungen sind auch Feuerwehr, Hausmeister, Vermittler und Kummerkasten.

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@Herr L. . Gemeindevertreter (Landkreis Rostock)

Ich kann vieles unterschreiben, was Kolleginnen und Kollegen aus anderen Teilen des Landes in diesem Forum schreiben. Aber was bei uns im Landkreis Rostock besonders ins Gewicht fällt, ist die Überlagerung durch Bürokratie. Fast jede Entscheidung, ob Spielplatz, Bauantrag oder Fördermittel, zieht sich durch ein Geflecht aus Ämtern, Verordnungen und Vorschriften. Und am Ende fragt keiner die Behörde, sondern den Bürgermeister.

Dazu kommt: Wir stehen mitten in der Lebenswirklichkeit der Leute. Wenn die Straße kaputt ist, der Arzt fehlt oder die Kita keine Plätze hat, klingelt bei uns das Telefon. Man trägt die Sorgen der Menschen direkt mit nach Hause – ohne Verwaltungsapparat, ohne Sekretariat, oft sogar ohne Stellvertretung. Und trotzdem wird erwartet, dass wir funktionieren wie eine hauptamtliche Stadtspitze.



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06. Jul 2025
Forum > 5. Was braucht es sonst noch?

Wir sind kein Debattierklub – wir sind das Rückgrat der Demokratie auf dem Land.

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@N.N. . Gemeindevertreter aus Klützer Winkel

In unseren Gemeinden im Klützer Winkel geht es nicht um Parteitaktik oder Schlagzeilen – sondern ums Lösen konkreter Probleme. Wer sich hier engagiert, macht das meist neben dem Beruf, aus Heimatverbundenheit. Aber ganz ehrlich: Es wird immer schwerer, Menschen dafür zu begeistern. Warum? Weil der Aufwand groß ist, der Einfluss klein, und die Anerkennung oft ausbleibt. Es fehlt an einfachen Wegen zur Mitwirkung, an verständlicher Kommunikation, an flexiblen Strukturen – vor allem für Jüngere, Berufstätige oder Eltern.

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06. Jul 2025
Forum > 5. Was braucht es sonst noch?

Für einen Kulturwandel in der Kommunalpolitik

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@N.N. . Gemeindevertreter,

Es krankt nicht nur an Zeit und Geld – es krankt auch an Wertschätzung. Viele, die sich kommunal engagieren, fühlen sich allein gelassen: von der Verwaltung, von der Landespolitik, manchmal sogar von den eigenen Nachbarn. Oft fehlt der Rückhalt, gerade wenn es um schwierige Entscheidungen geht. Dazu kommt: Die politischen Debatten sind rauer geworden, der Ton aggressiver. Wer sich äußert, riskiert schnell Anfeindungen – gerade in sozialen Netzwerken. Das schreckt Menschen ab, die sich eigentlich einbringen wollen.



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06. Jul 2025
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